ABBA at the Castle: Super Trouper-Glitzerparty im Königssaal

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Es wird Winter in Heidelberg: Der Weihnachtsmarkt ist eröffnet, Glühwein erhellt die Gemüter und auf der Eisbahn am Karlsplatz wird wieder über Plastikpinguine gestolpert (wie ich mir hier einmal das Handgelenk brach, ist eine andere Geschichte). „Es wird Winter in Heidelberg“ bedeutet seit 2019 aber auch: Showtime im Heidelberger Schloss!

Seit dem ersten Gourmet Varieté mit Michael Jackson Tribute Show, ist Martin Scharffs kulinarisches Winterspektakel eine feste Nummer im Veranstaltungskalender der Stadt. Nach Queen at the Castle im vergangenen Jahr steht 2022 ein weiterer Zeitsprung an: Es locken die wilden 70er mit einer Reminiszenz an die Band, die auch nach 50 (!) Jahren große wie kleine Discofans binnen Sekunden die Tanzfläche stürmen lässt: ABBA.

Wir durften zur Premiere und so war’s:

In der Einladung steht „passende Disco-Outfits willkommen“ und das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Ich krame also aus meinem Schrank, was funkelt und glitzert – inklusive der unbequemsten Stiefel der Welt, die nur zu ähnlichen Zwecken das Tageslicht sehen dürfen. Für den Mann wird’s schwieriger: Der stammt zwar wenigstens aus den 70ern, hat sich outfittechnisch aber auch weiterentwickelt. Das Internet hilft weiter und so findet ein quietschgelbes, mit Silberplättchen beklebtes Polyesterhemd seinen Weg in unseren Haushalt.

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Red Carpet-Moment 

Wir sind früh dran an diesem Abend und so müssen wir noch einige Minuten vor dem Schlosstor ausharren, bevor uns der Gang in Richtung Fasskeller gewährt wird. Dort ist alles bereit, der Sektempfang läuft wie am Schnürchen und es gibt tatsächlich das eine oder andere Disco-Outfit zu bewundern.

(Mein Glitzerblazer und die Strasssteinchen an den Schuhen kommen leider auf den Bildern nicht raus, aber ich schwöre, sie waren da!)

Bemerkenswert: Neben normalem Sekt wird auch eine durchaus trinkbare alkoholfreie Variante angeboten – die passt dann doch besser zu einem solchen Abend als Orangensaft (den gibt’s aber auch). Im Königssaal angekommen, suchen wir unseren Platz, bestellen Getränke und machen uns über den etwas zu leckeren Brotkorb her. Ein Glück wird nachgefüllt.

Die Show beginnt mit einem spektakulären Auftritt des Gastgebers: Martin Scharff, eben noch im Zeitmaschinen-Van unterwegs, schafft es gerade noch rechtzeitig auf die Bühne, um sein Publikum zu begrüßen. Da er in seiner Funktion als Küchenchef aber anderweitig zu tun haben wird, übergibt er das Wort schnell an Moderator und Zauberkünstler Jorgos Katsaros, der als Reinkarnation des legendären Showmasters Ilja Richter durch den Abend führt. Ab da heißt es: „Licht aus, Spot an!“

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Martin Scharff stimmt den Saal auf den Abend ein

Als die Live-Band ‚The Music of ABBA‘ von Produzent und Bandleader Andy Keller mit Waterloo die Party eröffnet, ist das Publikum schon bester Stimmung und das soll sich in den nächsten drei Stunden auch nicht mehr ändern. Einen Hit nach dem anderen zaubern die Sängerinnen und Musiker auf die Bühne – oder vielmehr BühneN, denn auch in der Mitte des Saals wird performt.

Gut für die hinteren Reihen, schlecht für den Mann, der leider genau in einen sehr hellen Scheinwerfer guckt, während sein Hemd mit den Kostümen der Damen um die Wette funkelt. Als schon während des zweiten Stücks Agnetas Perücke zunehmend und sichtbar auseinanderfällt, zeigt sich, dass der sehr helle Scheinwerfer auch keinen Kostüm-Fauxpas verzeiht. Die kleinen sympathischen Tücken einer Premiere!

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Oh nein, die Perücke!

Kulinarisch ist der Abend – wie nicht anders zu erwarten – ein Gedicht. Vier Gänge, vegetarisch oder mit Fleisch/Fisch, werden in nicht zu großen Abständen serviert, jeder einzelne schmeckt vorzüglich und ist gleichzeitig eine Freude fürs Auge. Einzig die Mandel-Maronen-Krokette beim vegetarischen Hautgang kann uns nicht ganz überzeugen, wir finden sie als Hauptkomponente ein wenig fad. Aber das ist Geschmackssache.

Mein persönliches Highlight ist der erst einmal unspektakulär klingende Zwischengang: Mit seiner Schwarzwurzelsuppe trifft Martin Scharff bei mir genau ins Schwarze. Und so satt wir nach drei Gängen auch sind, das weihnachtlich abgeschmeckte Dessert passt natürlich doch noch sehr gut in den Bauch hinein. Gar. Kein. Problem!

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Aufmerksames Studieren der Menükarte
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Vegetarischer Hauptgang in Pink

Ein Rätsel, dass uns während des (Kalb- und Rind-)Hauptgangs umtreibt:Warum balanciert Martin Scharff auf einem Tablett ein halbes Dutzend Hühnchen durch den Saal?!“ klärt sich erst kurz vor Schluss, als der Gastgeber die Bundesliga-Basketballer der MLP Academics auf die Bühne holt. Zu Thanksgiving war die Mannschaft von der Schlossgastronomie eingeladen und passenderweise mit Truthahn (doch kein Hühnchen!) verwöhnt worden.

Wie wichtig ein guter Moderator für eine solche Show ist, zeigt sich zwischen den Music-Acts: Jorgos Katsaros macht einen tollen Job! Unterhaltsam, kurzweilig und mit magischem Esprit führt er durch den Abend. Es wird gezaubert, gerätselt, das Hemd des Mannes gelobt, viel gelacht – eine runde Sache.

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Hokus, Pokus, Arm kaputt – oder doch nicht?

Gegen 23 Uhr schwoft der ganze Saal zu Dancing Queen und wer beim ersten Mal noch nicht in Sangeslaune war, zeigt spätestens bei der Zugabe, wie textsicher er/sie in Sachen Waterloo ist. Doch auch dieses Event hat ein Ende und so ist irgendwann der letzte Ton verklungen, das letzte Konfetti versprüht und der letzte Scheinwerfer erloschen. Beschwingt treten wir den Heimweg an.

Wir hatten einen tollen Abend, haben getanzt, gesungen, hervorragend gegessen und uns amüsiert. Und wäre es nicht total abgedroschen, würde dieser ABBA-Artikel an dieser Stelle enden, wie die meisten seiner Art: Thank you for the music!

Tut er aber nicht. Es folgen ein Bild und die Details zur Show!

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Bunt, bunter, ABBA

Die Hard Facts zu ABBA at the Castle:

  • Termine: 24. November 2022 bis 21. Januar 2023 auf dem Heidelberger Schloss
  • Show ‚The Music of ABBA‘, produziert von Andy Keller
  • exklusives 4-Gang-Menü von Spitzenkoch Martin Scharff
  • inkl. Aperitif, Weinbegleitung, Wasser und Softgetränken, Longdrinks nach dem Hauptgang und Kaffee zum Abschluss
  • Tickets: 159,00 – 179,00 Euro  

>> Alle Infos und Tickets gibt’s hier!

 

Marlen Schneider

Schön, dass du hier bist! Ich bin Marlen und wohne in Heidelberg. Aus der Pfalz kam ich 2009 an den Neckar und habe hier eine zweite Heimat gefunden. HeidelMag ist meine journalistische Spielwiese – mal objektiv, meist subjektiv und angeblich manchmal unterhaltsam.

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