Oktoberfest in Nußloch: „Was ist das für ein krasses Dorf??!“

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***Sponsored Post*** Vielen Dank für die Einladung an den Musikzug KC Nußloch. Der Inhalt dieses Artikels spiegelt ausschließlich die Erfahrungen und Meinungen des HeidelMag-Teams wider.

Als mich Katja vom Musikzug Nußloch im April fragte, ob ich Lust hätte, über das örtliche Oktoberfest zu berichten, sagte ich sofort begeistert zu. Warum auch nicht, Dorffeste haben ja meist ihren ganz eigenen Charme. Außerdem hatte ich ein vernachlässigtes Dirndl im Schrank und auch die entsprechende Begleitung war schnell gefunden. Es sprach also nichts dagegen und wir waren alle sehr gespannt, was uns erwarten würde.

Von der musikalischen Qualität des Musikzugs konnten wir uns bereits im Vorfeld bei einem Probenbesuch überzeugen. Wie das mit der Stimmung in Nußloch so sein würde, bereitete meinen Freunden im Vorhinein allerdings ein wenig Kopfzerbrechen. „Können die da auf dem Dorf überhaupt feiern?“, „Das ist ja gar kein Zelt, sondern eine Halle – so richtig zünftig ist das ja nicht…“, „Die Musik geht uns bestimmt schnell auf die Nerven. Wir bestellen das Taxi lieber etwas früher – wenn’s blöd ist, können wir dann immer noch in die Stadt.“

Ich selbst war zeitweise genervt von der Skepsis aber ansonsten guter Dinge und sicher, dass Musik, Bier und Gesellschaft die Sache schon zum Erfolg führen würden.



oktoberfest_nussloch_5Samstag, 27.10.2018:
Als wir um kurz nach 19 Uhr (dem offiziellen Beginn) in Nußloch eintreffen, ist die Festhalle bereits gut gefüllt. Wir werden herzlich empfangen und persönlich zu unserem Tisch im hinteren Hallenteil geführt. Für uns genau richtig, vor hier aus haben wir einen tollen Überblick. Der Musikzug spielt die ersten Stücke, die Texte sind an die Wand projiziert. Eine schöne Idee – leider kann ich auf die Entfernung ohne Brille kein Wort lesen. Aber das macht nichts, ich bin textsicher.

Helfer flitzen durch den Saal und sorgen dafür, dass alle ihre erste Maß bekommen. Das dauert im ersten Moment etwas, bei so vielen Trinkwilligen ist das aber auch verständlich. Die Stimmung ist noch ein wenig verhalten, aber es ist ja auch erst kurz nach 19 Uhr.

„Als wir reinkamen, sah das für mich eher nach Kaffeekränzchen aus“, wird einer meiner Kumpels später reumütig gestehen. „Wegen der gepolsterten Stühle und so.“

So kann man sich täuschen.

Auch wir bestellen die erste Runde und schunkeln und singen uns langsam ein. Gespielt werden Songs, die wirklich jeder kennt – selbst meine italienische Mitbewohnerin singt begeistert mit. Der Eisbrecher, der den Saal zum Kochen bringt, folgt nach ca. einer Stunde: Gemeinsam mit Major Tom lassen alle Anwesenden die Maßkrüge los und fliegen schwerelos und bierseelig durchs All.

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Dann gibt es kein Halten mehr. Der Musikzug sowie der Support-Act Chris Epp & Friends hauen in wechselnden Schichten einen Kracher nach dem anderen raus. Krüge klirren, Haxen fliegen durch die Luft, die Bedienungen kommen kaum hinterher und auch die „Schnapsmädels“ (junge Damen, die Hochprozentiges aus Körben verkaufen) haben gut zu tun. Es dauert nicht lange, dann wird auf Tischen und Stühlen getanzt.

Im Vergleich zu anderen Oktoberfesten ist das in Nußloch übrigens eine sichere Sache: Kaffeekränzchen hin oder her – ich persönlich tanze sehr viel lieber auf gepolsterten Stühlen mit vier Beinen als auf zünftigen Biertischgarnituren.

„Was ist das denn bitte für ein krasses Dorf??!“, fragt einer meiner Kumpels seine daheim gebliebene Freundin am Telefon. „Die sind ja alle total verrückt!“ Zugegeben: Auch ich bin beeindruckt. „Gegen Nußloch kann die Wiesn einpacken“, wird die Rhein-Neckar-Zeitung am Montag titeln.

Wie anstrengend das stundenlange Halli Galli für die Musiker auf der Bühne ist, erfahre ich, als ich Katja im Foyer treffe: „Ich bin ganz schön platt“, gibt sie zu. „Aber gleich müssen wir uns noch einmal richtig konzentrieren: wir spielen einige Stücke, die wir noch nicht so oft geübt haben.“ (Woher ich Katja kenne, liest du übrigens hier.)

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Ich muss nicht erwähnen, dass es den Gästen im Saal vollkommen egal ist, ob jede Note sitzt oder nicht. Und dass unser Taxi zwischendurch auf eine spätere Uhrzeit umbestellt wird, erwähne ich (mit leichter Genugtuung) auch nur am Rande.

Einzig mit dem Trinktempo meiner Freunde komme ich nicht mit. Zwischenzeitlich muss ich mich sogar an zwei Krügen gleichzeitig festhalten. Das bringt mich aber zu einem letzten Punkt, der das Nußlocher Oktoberfest von anderen Veranstaltungen dieser Art unterscheidet: Stundenlanges Anstehen bei der Toilette gibt es hier nicht! Aus Damensicht ist das fast nicht zu glauben.

Gepolsterte Stühle und eine entspannte Toilettensituation – ab 30 weiß man derlei Luxus durchaus zu schätzen.

Als die Musik schließlich gegen Mitternacht endet, sind wir beschwingt, beschwipst und so gar nicht müde… und finden uns wenig später im Cave54 wieder. Aber das – ist eine andere Geschichte ?.

Fazit: Zum Nußlocher Oktoberfest kommen wir auch 2019 auf jeden Fall – das Dirndl hängt schon gebügelt und erwartungsfroh im Schrank.



Hast du Lust mitzuspielen?
Der Musikzug KC Nussloch sucht engagierte Mitglieder! Infos gibt’s unter www.mz-nussloch.de.

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Marlen Schneider

Schön, dass du hier bist! Ich bin Marlen und wohne in Heidelberg. Aus der Pfalz kam ich 2009 an den Neckar und habe hier eine zweite Heimat gefunden. HeidelMag ist meine journalistische Spielwiese – mal objektiv, meist subjektiv und angeblich manchmal unterhaltsam.

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