Mehr als Umpftata! – Probenbesuch beim Musikzug Nußloch

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„Ich weiß zwar noch nicht so genau, was ein Blog ist oder macht – aber wir freuen uns total, dass ihr da seid!“ Mit diesen Worten begrüßt uns Volker Kaltenmeier, Abteilungsleiter des Musikzug KC Nußloch, an diesem Donnerstagabend. Gekommen sind wir auf Einladung von Katja, mit der ich bereits beim Stand Up Paddling auf dem Neckar unterwegs war (die Frau hat einfach coole Hobbies).

Katja hat uns eingeladen, über die Probenarbeit und anschließend – live – vom Nusslocher Oktoberfest 2018 zu berichten (wie ihr an Tickets kommt, erfahrt ihr unten!). Da ich ein großer Fan von Events jeder Art bin, musste sie mich nicht lange bitten. Außerdem fristet ein stark vernachlässigtes Dirndl sein Dasein in meinem Schrank – das möchte furchtbar gerne mal wieder raus!

Katja und ihre Trompete sind seit vielen Jahren Mitglied im Musikzug. Und nicht nur das: Katja ist ein „Eigengewächs“ des Vereins – das Trompete spielen hat sie hier gelernt. Die Vereinsarbeit besteht nämlich nicht nur aus Proben und Auftreten – zu den Hauptaufgaben gehört die Instrumentalausbildung von Musikern ab 6 Jahren bis ins hohe Alter.

„Entstanden sind wir aus dem Karneval Club Nußloch“, erklärt mir Volker, „deshalb auch das KC im Namen.“ Die Auftritte bei den närrischen Veranstaltungen in der Region markieren auch heute noch den Höhepunkt jeder Saison. Ein weiteres Highlight im Kalender gibt es erst seit 2017: Das Nußlocher Oktoberfest, ausgerichtet vom Musikzug – deshalb sind wir heute ja auch hier.

Der Probenraum befindet sich im Keller der Lindenschule, in der Nähe der Olympiahalle. Als wir ankommen, stimmen die Musiker gerade ihre Instrumente. Neben der klassischen Orchesterbesetzung sind auch ein Schlagzeug sowie E-Bass, Gitarre und ein Keyboard/E-Piano mit dabei. Nicht mehr aktiv, aber immer noch bei jeder Probe anwesend, ist Musikzug-Urgestein Hans-Peter („Hanse“). Seit 1975 ist er Mitglied im Verein.

Pünktlich um 20 Uhr geht’s los – mit dem Beatles-Hit A hard day’s night.

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Dass das hier alles andere als eine langweilige Musikprobe wird, ist uns bereits nach dem ersten Durchlauf klar. Dafür sorgt vor allem einer: Dirigent Stephan Kirsch. Was für unsere Ohren schon richtig gut klingt, kommentiert er knapp mit „Das ist zu viel 80’s Leute, wir brauchen 60’s!“ Na, Hauptsache die Musiker wissen, was gemeint ist. Das Ganze wird mehrfach wiederholt und siehe da: nach wenigen Minuten nimmt uns die Nummer tatsächlich noch mehr mit.

Es folgt der nächste Beatles-Klassiker: Let it be. Auch hier fehlt Wumms, kommentiert von Stephan Kirsch mit: „Mehr Gas geben. Wenn’s schräg is, is schräg. Aber dann ist wenigstens Energy da!“ Wenig später fließt die Energy, der Song kommt ins Rollen, wir sind kurz davor in Oktoberfestmanier zu schunkeln – dann die nächste Unterbrechung: „Die Flöten klangen ein bisschen zickig.“

Auch wenn immer wieder gelacht wird an diesem Abend: es braucht nicht viel Sachverstand, um zu bemerken, dass hinter den launischen Dirigenten-Sprüchen ein Vollprofi steckt. Einer, der seinen Job sehr ernst nimmt und der seinen Musikern nichts durchgehen lässt. Diese Art und Weise, ein Orchester zu leiten, gefällt mir wahnsinnig gut.

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Das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen: Die Qualität des Musikzugs übertrifft unsere Erwartungen bei Weitem! Das hier ist kein schnöder Dorfverein und viel mehr als geselliges Umpftata. Hier spielen talentierte und erfahrene Hobbymusiker auf hohem Niveau. Auch überregional ist der Musikzug Nußloch regelmäßig erfolgreich. Bei den deutschen Musikzugmeisterschaften erlangte das Ensemble 2014 sogar den Titel „Beste Bigband Deutschlands“. Das ist schon eine Ansage.

 

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Gegen Ende der Probe wird es dann ruhiger – Gott sei Dank, sonst hätte ich die ganze Nacht schunkelnd im Bett gelegen. Der Abend endet mit Hallelujah von Leonard Cohen. „Das Hallelujah, muss balladesk klingen“, erklärt Stephan Kirsch seinen Musikern und ergänzt „Ensembleklang bedeutet Abtauchen.“

Wie das am Ende klingen kann, seht ihr in diesem Video vom 50-jährigen Jubiläum 2015:

 

Während das Orchester also ein letztes Mal abtaucht, treten wir entspannt den Heimweg an und freuen uns auf ein Wiedersehen- und hören beim Nußlocher Oktoberfest am 27. Oktober – dann, wie versprochen, im Dirndl!
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Nußlocher Oktoberfest 2018 – des wird a Gaudi!

Habt Ihr Lust, den Musikzug Nußloch live zu erleben? Ich kann es wirklich nur empfehlen! Tickets gibt’s in den Nußlocher Filialen der Volksbank Kraichgau und der Sparkasse Heidelberg oder persönlich in den Vereinsräumen – immer montags (17 – 19 Uhr) und donnerstags (19 – 21.30 Uhr) im UG der Lindenschule Nußloch!

Aktuelle Infos zum Oktoberfest gibt’s bei Facebook:
www.facebook.com/MusikzugKCNussloch
www.facebook.com/events/326141538120106

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Der Musikzug Nußloch sucht neue Musiker!

Geprobt wird immer donnerstags von 20.00 – 21.30 Uhr, Treffpunkt zum Einspielen und Stimmen ist 19.30 Uhr.

Kontakt und Info: www.mz-nussloch.de


 

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Marlen Schneider

Schön, dass du hier bist! Ich bin Marlen und wohne in Heidelberg. Aus der Pfalz kam ich 2009 an den Neckar und habe hier eine zweite Heimat gefunden. HeidelMag ist meine journalistische Spielwiese – mal objektiv, meist subjektiv und angeblich manchmal unterhaltsam.

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