„Warst du schon mal im Deutschen Verpackungsmuseum?“
„Nö, du?“

Verpackungsmuseum

I… gefolgt vom Zusatz „Da wollte ich aber schon immer mal hin.“ Dieses Gespräch in meinem Freundeskreis blieb nicht ohne Folgen. An einem kalten Sonntagnachmittag machten wir uns auf, um dem Mysterium Verpackungsmuseum auf den Grund zu gehen. Jeder hatte davon gehört aber keiner war je da.

Wo  ist das Verpackungsmuseum?

Man läuft quasi ständig daran vorbei! Der Eingang befindet sich am unteren Ende der Heidelberger Hauptstraße, zwischen Nordsee und Pimkie. Durch einen kleinen Durchgang erreicht man den romantischen Hinterhof (wie es ihn übrigens häufiger in der Hauptstraße gibt – schaut ruhig mal genauer hin). Das Gebäude, in dem heute das Museum untergebracht ist, diente im 19. Jahrhundert als Notkirche und geriet nach dem zweiten Weltkrieg in Vergessenheit. Wenige Jahre nach der Renovierung Anfang der 90er eröffnete dort das Deutsche Verpackungsmuseum.

Eingang Deutsches Verpackungsmuseum

 

 
Was gibt es zu sehen?

Ausgestellt werden Verpackungsklassiker von Nivea, Coca Cola, Odol, Persil, Milka usw. Kleines Highlight: Die Odol-Flasche sieht quasi genauso aus, wie vor 120 Jahren. 😀

Aber auch Designs heute unbekannterer Marken, die als Meilensteine der Verpackungsgeschichte gelten, haben hier ihren Platz gefunden. Schilder beschreiben den Zeitgeist der jeweiligen Epoche und erklären die Zusammenhänge. Vor allem ältere Besucher erleben den einen oder anderen Aha-Moment („Ja stimmt, das hatten wir früher auch!“).

„Eine kleine bunte Zeitreise am Sonntagnachmittag!“

Wisst ihr zum Beispiel, warum Spardosen früher oft in Form von Schokoladenautomaten produziert wurden?

Deutsches Verpackungsmuseum gesamtDie Industrie wollte Eltern die Illusion verkaufen, dass ihre Kinder viel lieber Geld ansparen, wenn sie ständig daran erinnert werden, dass sie sich davon Süßigkeiten kaufen können. Die gab es nämlich nur ganz selten.

Überhaupt liegt ein besonderer Fokus auf dem Thema Schokolade. Gezeigt werden unter anderem eine Verpackungsmaschine und aktuell (11/2017) sogar eine Sonderausstellung zum Unternehmen Stollwerck. Das Bonner Werk zählt zu den Pionieren der Schokoladenherstellung und ist heute weltbekannt: Sarotti, Alpia, eszet, Schwarze Herrenschokolade, Bensdorp Kakao… Ihr wisst Bescheid.

(eszet-Schnitten gab’s bei uns daheim manchmal auf’s Pausenbrot, das würde heute wohl die Elternpolizei auf den Plan rufen 😀 )

Fazit: Wer sich ein wenig für Design und schöne Dinge interessiert, wird begeistert sein! Das Verpackungsmuseum ist ein kleines Museum – aber es ermöglicht eine wunderbare Zeitreise, die sicher den einen oder anderen nostalgischen Moment bereithält. Ich empfehle es gerne weiter.

Zeitbedarf: ca. 1 Stunde

Preise und Öffnungszeiten

 

 

 

Marlen Schneider

Schön, dass du hier bist! Ich bin Marlen und wohne in Heidelberg. Aus der Pfalz kam ich 2009 an den Neckar und habe hier eine zweite Heimat gefunden. HeidelMag ist meine journalistische Spielwiese – mal objektiv, meist subjektiv und angeblich manchmal unterhaltsam.

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